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Der TU-Club in der Wiener Paniglgasse ist ein seit nunmehr 20 Jahren bestehendes nichtkommerzielles Kommunikationszentrum und Beisl, das von einem basisdemokratischem Verein in Selbstverwaltung betrieben wird. Jetzt steht er moeglicherweise kurz vor dem Ende. | Der TU-Club in der Wiener Paniglgasse ist ein seit nunmehr 20 Jahren bestehendes nichtkommerzielles Kommunikationszentrum und Beisl, das von einem basisdemokratischem Verein in Selbstverwaltung betrieben wird. Jetzt steht er moeglicherweise kurz vor dem Ende. | ||
1978 wurde der ehemalige Hoersaal im Kellergeschoß (der jetzige Veranstaltungsraum des Clubs) vom akademischen Senat der | 1978 wurde der ehemalige Hoersaal im Kellergeschoß (der jetzige Veranstaltungsraum des Clubs) vom akademischen Senat der HochschuelerInnenschaft der [[TU Wien]] ([[HTU]]) gewidmet, welche den Verein mit der Errichtung eines Kommunikationszentrums beauftragte. Im Laufe der Zeit und mit einigen Unterbrechungen im Betrieb, wurde der Club auf das Erdgeschoß und den 1. Halbstock ausgedehnt, wo das Beisl bzw. das Kommunikationsreferat der [[HTU]] Platz fanden. 1989 wurde schließlich ein Vertrag zwischen der HTU und dem Verein abgeschlossen, der diesem die alleinige Nutzung der Raeumlichkeiten sicherte. | ||
Die Aktivitaeten des TU-Clubs reich(t)en von der Verkoestigung zu halbwegs humanen Preisen über die Veranstaltung von Konzerten und Partys, den Verleih von technischem Equipment, der kostenlosen zur Verfuegungstellung von Infrastruktur und Raeumen an linke und alternative Gruppen (z.B. an uns), bis zur aktiven Unterstuetzung verschiedener Demos usw. durch das Kollektiv. Darueberhinaus ist "der Club" ein Treffpunkt fuer viele fortschrittliche Menschen aller Arten, ohne Konsumzwang, und mit zumeist gutem Verhaeltnis zwischen | Die Aktivitaeten des TU-Clubs reich(t)en von der Verkoestigung zu halbwegs humanen Preisen über die Veranstaltung von Konzerten und Partys, den Verleih von technischem Equipment, der kostenlosen zur Verfuegungstellung von Infrastruktur und Raeumen an linke und alternative Gruppen (z.B. an uns), bis zur aktiven Unterstuetzung verschiedener Demos usw. durch das Kollektiv. Darueberhinaus ist "der Club" ein Treffpunkt fuer viele fortschrittliche Menschen aller Arten, ohne Konsumzwang, und mit zumeist gutem Verhaeltnis zwischen BetreiberInnen und BesucherInnen. | ||
Mitte 1997 begannen jedoch die Probleme. Eine Koalition aus rechten Fraktionen in der [[Fachschaftsliste]] ([[FSL]], stellt den Vorsitz an der [[HTU]]; sehr inhomogen) und ehemaligen TU-Club | Mitte 1997 begannen jedoch die Probleme. Eine Koalition aus rechten Fraktionen in der [[Fachschaftsliste]] ([[FSL]], stellt den Vorsitz an der [[HTU]]; sehr inhomogen) und ehemaligen TU-Club MitarbeiterInnen sprach dem jetzigen Kollektiv die Kompetenz zur Fuehrung des Beisl und Veranstaltungbetriebes ab, und brachte ein Gegenkonzept, welches u.a. die Aufnahme eines kommerziellen Gasthausbetriebes, die Orientierung weg von der linken Szene zu einem rein studentischen Publikum, und die Aufgabe der basisdemokratischen Strukturen beinhaltete, ein. Unterstuetzt wurden sie vom neuen Vorsitzenden der [[HTU]], der eine dem TU-Club wohlgesonnene Vorsitzende abgeloest hatte, und der nun versuchte dem Verein die Raeume zu entziehen. Das ganze gipfelte in dem Versuch durch ein als im TU-Club stattfindend angekündigtes Fest der HTU unpolitische Studis zu mobilisieren, und den Club auf diese Weise zu uebernehmen. Die BetreiberInnen und UnterstuetzerInnen verwehrten den Funktionaeren und ihrer Begleitung jedoch den Zutritt, und konnten auch den Versuch den Schluessel zur Eingangstuer zu "erbeuten" unterbinden. Auch ein Antrag der [[HTU]] auf "einstweilige Vorkehrungen", sprich Rauswurf, bei Gericht verlief im Sande, vor allem weil ja oben genannter Vertrag mit der [[HTU]] bestand. Die einzige Moeglichkeit den Verein problemlos loszuwerden war die Umwidmung der gesamten Raeumlichkeiten durch den akademischen Senat, das hoechste Gremium der TU, was aufgrund einer Absprache des HTU-Vorsitzenden mit dem Rektor am 23. 3. 98 schließlich passierte. Das heißt, die Verwaltung der betreffenden Raeume ging von der HochschuelerInnenschaft wieder zurück an die Republik Oesterreich. Wer sich hier nun zustaendig fühlt, ob der Rektor, die Bundesgebaeudeverwaltung oder die Finanzprokuratur, ist nicht vollständig geklaert, und auch kaum von Bedeutung. Fest steht, daß von keiner dieser Seiten Vertraege oder Absprachen mit dem Verein bestehen, der TU-Club also im rechts-freien Raum existiert, und prinzipiell jederzeit geraeumt werden koennte. | ||
Ein ( | Ein (äußerst) schwacher Trost | ||
Daß dabei auch die [[HTU]] mit ihrem Kommerz-Konzept durch die Finger schauen koennte, wenn naemlich das ganze wieder ein Hoersaal o. ae. wird, darueber entscheidet nach einer etwaigen Raeumung der Rektor, ist wohl kaum ein Trost, wenn mensch bedenkt, daß mit dem TU-Club eines der viel zu wenigen unabhaengigen politischen und kulturellen Zentren Wiens verloren ginge! | Daß dabei auch die [[HTU]] mit ihrem Kommerz-Konzept durch die Finger schauen koennte, wenn naemlich das ganze wieder ein Hoersaal o. ae. wird, darueber entscheidet nach einer etwaigen Raeumung der Rektor, ist wohl kaum ein Trost, wenn mensch bedenkt, daß mit dem TU-Club eines der viel zu wenigen unabhaengigen politischen und kulturellen Zentren Wiens verloren ginge! |