Studieneingangsgespräch/Letter of Motivation: Unterschied zwischen den Versionen
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Liebe KollegInnen! | |||
Bevor ich mich der Motivationsfrage widme, möchte ich auf die aktuelle Situation der TU Wien eingehen. Wie allgemein bekannt leiden alle Österreichischen Universitäten an chronischer Unterfinanzierung, so auch die TU Wien. Das wirkt sich sehr stark auf die Lehrveranstaltungen aus, die nur schlecht betreut werden. Ich weiß außerdem, dass für die meisten Lehrenden an der TU Wien das Abhalten von Lehrveranstaltungen eine lästige Pflicht ist, sodass viele Vorlesungen langweilig sind. Da sich die TU sehr stark als reine Forschungsuniversität positioniert, stehen die Lehrenden natürlich unter Druck regelmäßig neue wissenschaftliche Arbeiten zu veröffentlichen und sind fast schon dazu gezwungen Zeit für Lehrveranstaltungsvorbereitung abzuziehen. Ich habe mir weiters die Entwicklung der Informatik-Studienpläne in den letzten Jahren angesehen und eine starke Verschulung festgestellt. Es gibt weniger Wahlmöglichkeiten, es gibt eine Grundstudiumsregelung, es gibt jetzt Studieneingangsgespräche. Ich werde den Eindruck nich los, dass Sie die Studierenden sehr stark bevormunden und Sie ihre Entfaltung in einem Universitätsstudium hemmen. | |||
Sie haben also kein Geld, machen schlechte Lehre, haben einen sehr einschränkenden Studienplan und wollen mich bevormunden. Und da soll ich meine Motivation unter Bewies stellen? Wenn, dann müssen Sie mit Ihrer Motivation zu mir kommen, warum ich überhaupt an Ihre kaputte Universität kommen soll. | |||
Liebe Grüße | |||
Frida Kahlo |
Version vom 17. Dezember 2010, 11:16 Uhr
Diese Seite soll dazu dienen verschiedene Vorlagen für einen "Letter of Motivation" für ein Informatikstudium an der TU Wien zu sammeln. Leider müssen ja ab SS2010 alle AnfängerInnen eines Informatikstudiums so ein Motivationsschreiben abgeben und ein Studieneingangsgespräch führen. Immerhin: Am Ende des Gesprächs wird jedenfalls eine Teilnahmebestätigung ausgestellt (du kannst also nicht durchfallen).
Variante 1: Schleimen bzw. auf Nummer sicher gehen
An
Dekan Gerald Steinhardt
Technische Universität Wien
Fakultät für Informatik
Erzherzog-Johann-Platz 1/E180
1040 Wien
Betreff: Letter of Motivation für ein Informatikstudium
Sehr geehrter Dekan,
sehr geehrte Damen und Herren!
Mit großer Begeisterung habe ich gelesen, dass Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen, um mit mir über meine Motivation für ein Informatikstudium zu sprechen. Schon im Vorfeld möchte ich hiermit darlegen, was meine persönlichen Beweggründe sind und warum ich gerade die TU Wien gewählt habe. Zunächst spielt natürlich das fachliche Interesse eine Rolle. Während meiner Schullaufbahn kam ich nicht nur in Kontakt mit Computern und EDV sondern fand auch Gefallen an mathematischem Denken, Logik und Abstraktion von komplexen Prozessen. Jetzt möchte ich dieses Interesse in den Mittelpunkt meiner Ausbildung rücken und mit einem Universitätsstudium vertiefen. Informatik bedeutet für mich nicht nur Arbeiten mit Computern, sondern deren technische Funktion und Bedeutung in einer Informationsgesellschaft vollständig zu erfassen und weiterzuentwickeln.
Des Weiteren ist für mich die TU Wien mit ihrer Ausrichtung auf forschungsgeleitete Lehre eine der attraktivsten Universitäten in Österreich, sodass mir die Wahl nicht schwer fiel. Ich möchte Ihnen dabei auch gleich zum öffentlichen Image der TU Wien (und im speziellen der Fakultät für Informatik) gratulieren, das einerseits Kompetenz und andererseits auch Nähe zur Gesellschaft und den Menschen vermittelt. Der Anspruch der TU Wien hier Exzellenz zu entwickeln entspricht genau meiner Einstellung; ich möchte mit meinem Fleiß dazu beitragen nicht nur mich sondern auch die TU Wien weiterzuentwickeln.
Ich freue mich schon auf den Austausch beim Studieneingangsgespräch und verbleibe
Hochachtungsvoll
Bibi Blocksberg
Variante 2: Mutige Rebellion und sich nichts gefallen lassen
Hallo,
ich habe mit meiner Universitätsreife (Matura/Berufsreifeprüfung/Studienberechtigungsprüfung etc.) schon die Kriterien für ein Informatikstudium in Österreich erfüllt. Meine Motivation ist meine Privatsache und geht Sie nichts an.
In diesem Sinne, FUCK YOU.
Vera Rscht
Variante 3: Ernst Jandl reloaded
Sehr geehrter Damen und Herren!
Meine Motivation für eine Informatikstudium lässt sich am besten mit folgenden Gedicht von Ernst Jandl ausdrücken:
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
Ich denke damit ist bereits alles gesagt.
Mit freundlichen Grüßen
Pipi Langstrumpf
Variante 4: Realismus
Liebe KollegInnen!
Bevor ich mich der Motivationsfrage widme, möchte ich auf die aktuelle Situation der TU Wien eingehen. Wie allgemein bekannt leiden alle Österreichischen Universitäten an chronischer Unterfinanzierung, so auch die TU Wien. Das wirkt sich sehr stark auf die Lehrveranstaltungen aus, die nur schlecht betreut werden. Ich weiß außerdem, dass für die meisten Lehrenden an der TU Wien das Abhalten von Lehrveranstaltungen eine lästige Pflicht ist, sodass viele Vorlesungen langweilig sind. Da sich die TU sehr stark als reine Forschungsuniversität positioniert, stehen die Lehrenden natürlich unter Druck regelmäßig neue wissenschaftliche Arbeiten zu veröffentlichen und sind fast schon dazu gezwungen Zeit für Lehrveranstaltungsvorbereitung abzuziehen. Ich habe mir weiters die Entwicklung der Informatik-Studienpläne in den letzten Jahren angesehen und eine starke Verschulung festgestellt. Es gibt weniger Wahlmöglichkeiten, es gibt eine Grundstudiumsregelung, es gibt jetzt Studieneingangsgespräche. Ich werde den Eindruck nich los, dass Sie die Studierenden sehr stark bevormunden und Sie ihre Entfaltung in einem Universitätsstudium hemmen.
Sie haben also kein Geld, machen schlechte Lehre, haben einen sehr einschränkenden Studienplan und wollen mich bevormunden. Und da soll ich meine Motivation unter Bewies stellen? Wenn, dann müssen Sie mit Ihrer Motivation zu mir kommen, warum ich überhaupt an Ihre kaputte Universität kommen soll.
Liebe Grüße
Frida Kahlo